Zeitplan für die Social Media-Berichterstattung über die re:publica

Bevor ich mich auf den einmal im Jahr unvermeidlichen Weg nach Berlin mache, möchte ich jedem Teilnehmer noch schnell einen kleinen Zeitplan für die Social Media-Berichterstattung an die Hand geben. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und darf gerne via Kommentarfeld ergänzt werden.

Eine Woche vorher:

  • Zahlreiche Tweets und Statusupdates über die Reiseplanung nach Berlin. Für Puristen: Suche nach Mitfahrgelegenheiten mit Hashtag #followerpower, der Bitte um Retweets/Teilen und dem Hinweis, dass Verweise auf mitfahrzentrale.de stinken. Für Abenteurer: Instagrams von Flug- oder Bahntickets.
  • Getweetete Hinweise an Mobilfunkbetreiber, wonach der Bedarf nach Datenfunk rund um Station vom 6. bis 8. ansteigen wird und dass doch bitte die Kapazität zu erhöhen sei.

Ein Tag vorher:

  • Blogeintrag über Vorfreude, ggf. ausführliche Begründung, warum man welches Panel besuchen wird.
  • Rückschau auf  Ticket-Chaos zum Vorverkaufsstart, letzte Angebote für frei werdende Tickets.
  • Abends: Verzweifelte Tweets über abgesagte Mitfahrgelegenheiten, plötzliche Krankheiten und/oder kaputte Gadgets, die UNBEDINGT gebraucht werden. Alternativ erste Chaos-Meldungen von der Anreise: Autopannen, ausgefallene Flüge/überfüllte Züge, verlorenes Gepäck etc. Optional: Erste Mutmaßungen über die Funktionalität des WLANs und darüber ob die Mobilfunkbetreiber ihre Sendemasten rund um die Station verstärkt haben.

6. Mai

  • Morgens, vor neun: Instagrams vom Hotelfrühstück (für Puristen: nur vom Starbuck’s-Kaffeebecher), wahlweise zahlreiche Tweets vom heutigen oder ein Blogeintrag vom gestrigen Anreisechaos.
  • ab neun: Erste „Bin da, wer noch?“-Tweets, Instagrams vom per Laptoptasche reservierten Stuhl bei der Eröffnung
  • 9:02 erste Screenshots vom Handy, aus denen hervorgeht, dass das WLAN nicht funktioniert, zahlreiche sinngleiche Tweets in denen über die Orga geschimpft wird.
  • gegen 9:30 Uhr: Frage nach Mett, erste „Hilfe, mein Einlassbändchen ist weg!“-Tweets
  • 10:00 „Wir sind bei der Eröffnung“-Tweets mit ausgewählten Zitaten von Johnny oder Markus, anschließend ggf. gebrüllt im Innenhof vorgetragene Beschwerden über schlechte Orga (WLAN!) und mies vorbereitete Mobilfunkprovider, weil nur GPRS zur Verfügung steht.
  • gegen Mittag: Instagrams vom Mittagessen, Hinweis auf schleppende Mate-Versorgung, WLAN-Update
  • früher Nachmittag: Frage nach ökologisch einwandfreiem, fair gehandeltem Kaffee, der gefälligst in der Siebträgermaschine eines bestimmten Herstellers vom Barista-Europameister gebraut und für unter 3 Euro verkauft wird.
  • abfällige Bemerkungen über dieschlechte Orga (WLAN!) per Tweet, Facebook-Status, Google+-Update und ADN. Möglichst gleichzeitig und über sämtliche Zweitaccounts. Bitte an Mobilfunkbetreiber, doch ENDLICH die Funkmasten rund um die #rp13 zu verstärken.
  • Erste Tagesfazit-Blogeinträge, Spambots beginnen das Hashtag #rp13 zu kapern, #followerpower-Tweets mit Bitten um Hinweise auf gute Parties.
  • Abends: Partytweets, Fotos von tanzenden Füßen und/oder buntem Licht, Instagrams von Curry 36-Produkten.

7. Mai

  • Morgens: letzte Fazit-Blogeinträge vom Vortag, Instagrams vom Frühstück. Für Puristen: nur vom Starbuck’s-Kaffeebecher. Für Partygänger: vom Kaffeebecher und zwei Kopfschmerztabletten, panische „Hilfe, mein Einlassbändchen ist weg!“-Tweets
  • ab 10 Uhr: per Tweet und im Gespräch vorgetragene Beschwerden über WLAN-Qualität
  • erste Blogeinträge, die gravierende Orga-Schwächen entlarven. (Mittagessen war kalt/schlecht gewürzt/zu teuer/nicht fair gehandelt, Mate zu teuer, Barista zu freundlich (und deswegen „so gar nicht Berlin“), Herrentoilette hatte volle 17 Minuten lang keine Einweg-Handtücher, die übermäßige Verwendung von Einweghandtüchern als vermeidbare Müllüberproduktion, WLAN!!!!, furchtbare Raumaufteilung/Sessionplanung, Johnny hat im Vorbeigehen „so geguckt“ etc.)
  • ab mittags: Für Nicht-Teilnehmer: Erste teils ironische Beschwerdetweets über überbordende Berichterstattung von der #rp13, für Teilnehmer: vorsichtiges Lob für die Orga, die angesichts der Verhältnisse vor Ort „das Beste draus gemacht“ hat.
  • Nachmittags erste Beschwerden über „immer gleiches“ Gastro-Angebot, Preise und die zunehmende Kommerzialisierung der Veranstaltung
  • Abends erste Blogeinträge „Warum ich nächstes Jahr nicht wieder zur re:publica fahren werde“, #followerpower-Tweets mit der Frage nach guten Parties, Instagrams von halbvollen Biergläsern.

8. Mai

  • Morgens: Fazit-Blogeinträge vom Vortag, getwitterte Verweise auf flickr-Alben zur Party gestern Abend. Darin: Fotos von Füßen, hochgereckten Armen und Gruppenbilder mit Bier, ironischen Duckfaces und dem bunt angeleuchteten DJ, der seinen Kopfhörer zwischen Ohr und Schulter einklemmt. Für Nichtteilnehmer: Frage „Wer ist eigentlich dieser #rp13?“ twittern
  • Instagrams vom Frühstück bei Dunkin‘ Donuts bzw. in irgendeinem Indie-Café (inklusive Verweisen auf das unfreundliche Personal, das „so Berlin“ ist) sowie „Hilfe, mein Einlassbändchen ist weg!“-Tweets
  • Gegen 10 Uhr: Lob an die Orga für’s Aufstocken der Mate-Vorräte. ca. 45 Minuten später: Instagrams aus der Schlange vor dem Klo.
  • Resignations-Tweets in Sachen WLAN, abfällige Bemerkungen in Richtung der schlechten Orga.
  • Ironisch abfällige Bemerkungen über Sascha Lobos Frisur twittern. Seinen Twitterhandle dabei nicht in den Tweet einbauen, damit er es nicht mitbekommt. (*kchkchkchkch*)
  • Mittags Instagrams vom mit Beschwerden über das Essen, erste Gesamtfazit-Blogeinträge, die versehentlich zu früh veröffentlich wurden.
  • Erste Spekulationen über „Bohemian Rhapsody“ zum Abschluss.
  • ab 16 Uhr: Tweets werden flauschiger, Lob an die Orga, die das beste aus der Situation gemacht hat.
  • Erste flauschige Fazit-Blogeinträge, aufmerksamkeitsheischende Abschiedstweets von ersten Abreisenden
  • Vorfreude auf Abschlussveranstaltung auf allen Kanälen
  • Ab 18 Uhr: harsche Kritik falls Bohemian Rhapsody nicht zum Einsatz kommt, überbordendes Lob und Handyvideos falls doch.
  • Instagrams von der Abschlussparty: Gruppenbilder mit Bier, Abschiedstweets

9. Mai

  • Letzte Gesamtfazit-Blogeinträge, Links zu flickr-Alben
  • Erste zusammenfassende Storifys
  • Kritik an Orga, Kommerzialisierung, WLAN und Gastronomie
  • Ausführliche Begründungen warum der Autor nichtmehr  bzw. auf jeden Fall im kommenden Jahr wieder dabei sein wird.

Habe ich etwas vergessen? Ab in die Kommentare damit!

76 comments on Zeitplan für die Social Media-Berichterstattung über die re:publica

  1. Eins vergessen: 15. April: Verlinken Deines Blogeintrags, um die eigene re:publica-Schreiberei schon einmal vorab ironisch zu reflektieren, auch wenn man’s dann eben doch genau so machen wird.

  2. Awesome!

    Und Bitte ums Entblocken (kann nicht persönlich fragen, werde nicht bei der republlica sein, wird ja dasselbe wie immer sein).

  3. Awesome!

    Und Bitte ums Entblocken (kann nicht persönlich fragen, werde nicht bei der republlica sein, wird ja dasselbe wie immer sein).

  4. Penis! Ich bin auf der Twitter-Wall #rp13 Tweet von Teilnehmern ebenso wie von Abwesenden hast du vergessen ; )
    Sonst schöne Zusammenfassung, genau so wirds laufen. Ich freu mich schon.

  5. Penis! Ich bin auf der Twitter-Wall #rp13 Tweet von Teilnehmern ebenso wie von Abwesenden hast du vergessen ; )
    Sonst schöne Zusammenfassung, genau so wirds laufen. Ich freu mich schon.

  6. Was noch fehlt:

    Der im Vorfeld übliche Tipp, wie man das Hashtag #rp13 mutet, damit man sich doch nicht so sehr gestört fühlt – Bitte um Entschuldigung, dass es eher einseitig wird inklusive.

    User, die rp13-Venues auf foursquare anlegen und sich bereits am Sonntag dort einchecken, damit sie über die drei Tage auch ja Mayor sind – und das Gemecker darüber.

    Resignierte „In Deutschland ist das einfach nicht machbar“-Tweets nach den Panels der internationalen Gästen.

    Euphorische „Das ist der neue heiße Scheiß“-Updates über irgendein Tool/Netzwerk/StartUp/Weiblein/Männlein, von dem noch niiiiiieeeee jemand vorher gehört hat (also alle, außer dem Absender).

  7. Was noch fehlt:

    Der im Vorfeld übliche Tipp, wie man das Hashtag #rp13 mutet, damit man sich doch nicht so sehr gestört fühlt – Bitte um Entschuldigung, dass es eher einseitig wird inklusive.

    User, die rp13-Venues auf foursquare anlegen und sich bereits am Sonntag dort einchecken, damit sie über die drei Tage auch ja Mayor sind – und das Gemecker darüber.

    Resignierte „In Deutschland ist das einfach nicht machbar“-Tweets nach den Panels der internationalen Gästen.

    Euphorische „Das ist der neue heiße Scheiß“-Updates über irgendein Tool/Netzwerk/StartUp/Weiblein/Männlein, von dem noch niiiiiieeeee jemand vorher gehört hat (also alle, außer dem Absender).

  8. Hach, da freue ich mich gleich noch mehr auf die #rp13. Das, was mich im Jahr 2013 dort erwartet, klingt wie mein Besuch der #rp09. Wozu also aufregen? 😀 Laptop gleich zuhause lassen, um Gewicht zu sparen… und Fotos nur vom hoffentlich sonnigen und sehenswerten Berlin. Der Rest ist Schweigen! 😉

  9. Hach, da freue ich mich gleich noch mehr auf die #rp13. Das, was mich im Jahr 2013 dort erwartet, klingt wie mein Besuch der #rp09. Wozu also aufregen? 😀 Laptop gleich zuhause lassen, um Gewicht zu sparen… und Fotos nur vom hoffentlich sonnigen und sehenswerten Berlin. Der Rest ist Schweigen! 😉

  10. Klingt gut – ich glaube, da muss ich doch mal hin. Wenn die Kinder aus dem Gröbsten raus sind. So in 10 Jahren. 🙂

    [Kam über e13kiki]. Gruss, Christine

  11. Klingt gut – ich glaube, da muss ich doch mal hin. Wenn die Kinder aus dem Gröbsten raus sind. So in 10 Jahren. 🙂

    [Kam über e13kiki]. Gruss, Christine

  12. Pingback: Marketing Guide
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  14. Das Wort Klassentreffen wurde vergessen. Ich kann das da oben nicht ernst nehmen. Und: Außerdem wird sicher irgend ein Genderdisput ausbrechen, die CCCler werden wie jedes Jahr die Passwörter hacken weil nicht alle https verwenden und… außerdem wird es wieder Twittergerüchte über Freibier geben.

  15. Das Wort Klassentreffen wurde vergessen. Ich kann das da oben nicht ernst nehmen. Und: Außerdem wird sicher irgend ein Genderdisput ausbrechen, die CCCler werden wie jedes Jahr die Passwörter hacken weil nicht alle https verwenden und… außerdem wird es wieder Twittergerüchte über Freibier geben.

  16. Es fehlt was in die Richtung Montag Abend über Sascha Lobos Vortrag twittern. Ihn wahlweise total super oder total doof zu finden (jedenfalls nichts differenziertes).

  17. Es fehlt was in die Richtung Montag Abend über Sascha Lobos Vortrag twittern. Ihn wahlweise total super oder total doof zu finden (jedenfalls nichts differenziertes).

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