Stollen erfolgreich getestet

Puh, also jetzt mal ganz ehrlich: Mir ist immer noch ein kleines bisschen schlecht. Heute war ja der große Stollentest im Holstentörn. Der Onkel hat sich durch 20 (in Worten: zwanzich) Butterstollen gefuttert. Alter…

Die Medien waren ausgesprochen zahlreich vertreten: Neben r.sh-Moderator Carsten Kock, der durch’s Programm führte, waren das Sat.1-Regionalfernsehen, NDR 1, Radio Nora und eine sehr charmante KN-Reporterin da. Etliche Fotografen usw. usf. Und ich mitten drin.

VorherGegen halb elf war ich wie vereinbart am Ort des Geschehens, kurz überall „Guten Tag“ sagen und dann ran an die Buletten.* Der anwesende DLG-Prüfer Herr Kubisch hat uns kurz eingewiesen und uns den Ablauf erklärt, an den Tischen gab es Schürzen, Schneidebretter und Messer und schon kam der erste Stollen.

Wir sollten zunächst das Aussehen und die Form mit maximal 10 Punkten bewerten. Als nächstes die Lockerung und die Porigkeit ebenfalls mit bis zu 10 Punkten und danach die Menge und die Verteilung von Rosinen und Nüssen. Dort durften wir schon bis zu 20 Punkte vergeben, genau so wie beim Geruch. Zuletzt der Geschmackstest, der bis zu 40 Punkte brachte. Dabei galt es, erst die Krume (also ein Stück aus der Mitte) und danach ein Stück mit Kruste zu probieren. In der Kruste, so sagte man uns, stecken mitunter Bitterstoffe, die beim Backen entstehen und das wichtige sei eigentlich das Mittelstück. Das lässt man sich natürlich nicht fünf mal sagen.

Mitten drinDer erste Stollen war schnell verkostet, Schlückchen Wasser hinterher und schon kam der nächste. Hat einen wahnsinnigen Spaß gemacht, und lecker waren sie auch fast alle. Ich habe nur zwei Mal keine besonders guten Noten vergeben, ansonsten durch die Bank richtig gutes Zeuch. Wir haben jeweils ein recht großes Stück Stollen bekommen, aber um ganz ehrlich zu sein, braucht man ja nur eine Scheibe zum Testen. Die anderen an meinem Tisch haben sich wahlweise die leckersten oder auch gleich alle eingepackt und mit nach Hause genommen, ich habe großzügig meine Reste verteilt und mich nebenher noch mit den Passanten (und natürlich mit besagter KN-Reporterin) unterhalten. Voll super, ohne Witz.

Schwierig wurde es dann hinten raus: Ab Stollen Nummer 13 habe ich langsam angefangen schlapp zu machen. Obwohl ich weder Abendbrot noch Frühstück hatte und echt hungrig war, aber 13 Scheiben Butterstollen hintereinander weg, das reicht vermutlich einem kleinen afrikanischen Dorf durchschnittlichen Erwachsenen für den ganzen Tag. Kalorienmäßig betrachtet.

Ab Nummer 15 wollte ich eigentlich echt keinen Stollen mehr sehen, aber da muss man ggf. auch mal gegen sich gehen und hart bleiben. Also habe ich mich mit viel Wasser und gutem Willen auch noch durch die letzten fünf gekämpft.

NachherGewonnen hat übrigens eine Bäckerei aus Eutin mit 92,x von 100 möglichen Punkten.

Zum Abschluss gab es für uns noch jeweils einen Präsentkorb mit Schoko, Kaffee, einem Piccolo und natürlich Stollen vom Backparadies Leefen und noch einigen anderen Leckereien. Und ich bin noch auf der Suche nach dieser KN-Reporterin gewesen, habe sie aber offenbar in dem ganzen Trubel verpasst. Schön auch der Dialog mit einer Mittesterin zum Abschied:

Sie: „So, ich werd dann mal los. Vielleicht bis zum nächsten Jahr, hehehehe.“
Ich: „Jau, ich breche jetzt auch gleich auf, ich muss vorher nur noch mal gucken ob ich diese charmante KN-Reporterin noch irgendwo sehe.“
Sie: „Ja, die hat sich ja sehr intensiv mit Ihnen beschäftigt, die mochte sie wohl…“

Tja,  ich sie auch aber dann war se weg. Also, liebe Reporterin, wenn Du das hier liest: Ruhig mal melden, ich hätte da noch ein Pfund Kaffee, ’n Piccolo und einen Stollen, bei dem ich etwas Hilfe bräuchte. 😉

* Wobei mir einfällt, dass ich dringend meine Kontakte zum örtlichen Metzgerhandwerk vertiefen sollte. So ein Frikadellen-Test…