Social Media-Schrecken in der Nacht

Ich konnte letzte Nacht nicht schlafen. Und wie ich so wach lag, erinnerte ich mich an etwas. tumblr ist ja jetzt schon seit einiger Zeit nicht mehr tumblr, sondern Teil eines riesigen, multinationalen Konzerngebildes und deswegen doofer Kommerzquatsch. Irgendwann in grauer Vorzeit habe ich mir mal gedacht „Ein guter Zeitpunkt, sich von tumblr zu verabschieden“ und fasste den Entschluss, mein Supermarktkunst-tumblr hierher ins WordPress-Blog zu ziehen. (Die Gründe sind vielfältig und führen an dieser Stelle zu weit, deswegen findest Du sie am Ende dieses Artikels.)

Händisch wollte ich die 187 Einträge nun nicht übertragen und entschied mich für die wordpresseigene Importfunktion. Die benötigt noch ein zusätzliches Plugin und die Einrichtung meiner Seite als tumblr-App, vier Mausklicks und los geht die wilde Reise. Mein Blog holt sich also jeden der 187 tumblr-Einträge und postet sie mit dem korrekten Datum und dem jeweiligen Foto darin bei sich selbst. Was ich dabei vergessen hatte: Jeder neue Eintrag in meinem Blog wird automatisch zu Twitter und Facebook weiterverteilt. Und so geschah es auch mit diesen 187 Einträgen. Zum Teil doppelt und dreifach.

Und während ich schon an einem entschuldigenden Tweet tippte, blinkte auf der Weboberfläche von Twitter schon die Meldung auf, dass mein Volumen an Tweets aufgebraucht sei. Ich möge doch bitte ein paar Stunden warten und es dann erneut versuchen. Allein die Kollateralschäden auf Twitter zu beseitigen (sprich: Tweets zu z. T. 3 Jahre alten Blogeinträgen zu löschen) dauerte gut eine halbe Stunde, mit Facebook fange ich erst an und dann gucke ich mal in die Artikelliste bei WordPress. Denn wenn es ein bis drei Tweets zu einem Blogpost gibt, dann gibt es vielleicht auch entsprechend viele Blogposts. Wie auch immer lautet mein Fazit: Die tumblr-Importfunktion von WordPress funktioniert und ist generell empfehlenswert. Nur aufpassen sollte man dabei.

Aber warum wollte ich denn nun von tumblr weg?

Die Supermarktkunst bei tumblr unterzubringen war von vornherein ein Experiment. Ich hatte von tumblr gehört und fand mit der Supermarktkunst eine nette kleine Möglichkeit, den Dienst auszuprobieren. Mittlerweile weiß ich: Es ist nicht mein Ding. Ich habe zwar lange die Fotos dort gepostet, aber so richtig überzeugt hat mich das Ding nicht. Ich möchte lieber einer schöne Statistik haben, funktionierende Kommentare und vor allem: Ich möchte die Bilder bei mir haben. In meinem eigenen Blog auf „meinem“ Server, da wo ich zumindest eine 99%-ige Kontrolle über die Inhalte habe. Regain the web!