Et tu Facebook?

Nach der leidigen Debatte um den Klarnamenzwang bei Google+ setzt jetzt offenbar auch Facebook  nach. Auf einer Konferenz zum Thema Social Media hat Marketing-Chefin Randi Zuckerberg laut einem Bericht von gulli.com gesagt,

Man müsse die User davon abhalten, im Internet irgend etwas ohne Angabe seines echten Namen zu machen.

Dieser Schritt ist natürlich nur logisch. Wie Kiki kürzlich in einem sehr lesenswerten Blogeintrag über den Mehrwert sozialer Netzwerke schrub:

Wir sollten im Hinterkopf behalten, daß wir für diese Anbieter keine Kunden sondern das Produkt sind. Unsere Daten, aggregiert, sind das Pfund, mit dem gewuchert wird und der Grund, warum Aktienkurse explodieren und Investoren Fantasiesummen in diese Firmen stecken. Genauso wenig wie wir im Supermarkt eine Tomate mit Druckstellen in den Einkaufskorb legen würden, wollen die tatsächlichen Kunden dieser Netzwerke, nämlich die Werbetreibenden, virtuelle Druckstellen auf ihrem gekauften bze. gemieteten Produkten – unseren Profilen. Und ein Pseudonym statt eines echten Namens, unter dem wir z.B. bei der SCHUFA zu finden sind, mit deren Datensätzen die gemieteten Datensätze aus (..) von den Kunden hinterher zusammengeführt werden, das wäre eine ungeliebte Druckstelle. Die nationalen und internationalen Behörden gehören nicht drekt zu den zahlenden Kunden, aber auch sie haben ein großes Interesse an „unverseuchten“ Daten. Es ist kein Geheimnis, daß oft und gern vom gesetzlichen Auskunftsanspruch Gebrauch gemacht wird und der große Bruder nicht nur mithört (hallo, Dresden!) sondern auch mitliest.

Das gilt natürlich nicht nur für Google+, sondern in einem noch viel, viel stärkeren Maße für Facebook. Facebook ist viel mehr auf „saubere“ Datensätze angewiesen, weil es eben nicht die führende Suchmaschine mit angeschlossenem Vertriebssystem ist.