Ein unnötig verkürzender Blogpost zu meinem zweiten Tag der re:publica XII

Bei „ARD – und sie bewegt sich doch“ war’s ganz nett. Die Herrschaften haben ganz gut Bashing einstecken müssen für diese unsägliche Depublizierung und das noch viel schlimmere „Quelle: Internet“, wenn in der Tagesschau Youtube-Filme gezeigt werden. Einerseits ist das ein Mittel zur Abgrenzung von diesen Videos („Wir haben das nicht selbst gefilmt“) und andererseits dient diese unzulängliche Quellenangabe manchmal auch dem Quellenschutz, um eben nicht explizit auf jemanden aufmerksam zu machen, der ein brisantes Video gedreht und an die Medien weitergereicht hat, so der offizielle Teil.

Es ging noch um ein paar andere Dinge, wie einen neuen Tatort, der am 14. ausgestrahlt werden soll und der dann über’s Internet weitergedreht wird. Wenn ich das recht verstehe wird es eine Art Point-and-Click-Adventure geben, das eine Social Media-Komponent erhalten soll. Man kann zwar auf der speziell eingerichteten Website auch allein „ermitteln“, mit Social Media (also mit den Twitter- und Facebook-Freunden) macht es allerdings mehr Spaß.

Noch netter war es anschließend bei den Kollegen vom ZDF, die bei ihrem Stuhlkreis genannten Panel einfach einen Schlag lässiger waren als die ARD-Menschen vorher. Was ich schwierig fand war das einleitende „Haha, wir sind auf der re:publica, da gibt’s ja nie Internet“, das nahtlos in ein „Wir hätte so gern Internet gehabt, dann hätten wir Euch ganz tolle Sachen zeigen können, aber das geht ja jetzt nicht“-Mimimimi überging. Ja, natürlich gibt es auf der re:publica fast nie Internet, aber das weiß man. Und wenn man, wie das ZDF, schon zwei Stunden vor seinem Panel twittern kann, dass es kein Internet geben wird, dann kann man auch noch versuchen ein LAN-Kabel zu verlegen. oder man bestellt es halt gleich vorab. Das re:publica-Team rotiert glaube ich hinter den Kulissen ganz ordentlich und da reicht es meines Erachtens schon, wenn die Besucher der Veranstaltung (Ja, auch ich) schlecht darüber twittern, da braucht es keinen Vortragenden der das auch tut.

Egal. Danach ging es weiter mit Feedback-Tweets. Tweets an das @ZDF, in denen Zuschauer ihre Meinung über das Programm schrieben und bei denen vor allem Markus Lanz sehr schlecht weg kam. Da ärgere ich mich im Nachhinein über mich selbst, denn als einer der Sprecher mitdem Vorlesen anfing, sagte er dass er auf die Nennung der Twitternamen verzichten will. Ich hätte reinrufen sollen „Sag doch lieber ‚Quelle: Internet‘!“ und hätte dafür sicher einige Lacher geerntet, habe mich aber schlichtweg nicht getraut. Stattdessen habe ich nur getwittert:

Und da ärgere ich mich schon wieder, weil ich viel zu spät bemerkt habe, dass die Autokorrektur aus „Namensnennung“ „Namensgebung“ gemacht hat.

Den Machern ging es erkennbar um Feedback von der Zielgruppe des @ZDF-Twitterauftritts. Ich hatte auch den Eindruck, dass vieles davon mit nach Hause genommen und vielleicht sogar umgesetzt wird, wenn auch einer der Redakteure einschränkte: „Wenn wir (das ZDF, Anm. v. mir) ein Schiff wären, dann wären wir wahrscheinlich so ein riesiger Flugzeugträger und den wendest Du halt nicht auf dem Bodensee.“