Ein unanständig langer Blogpost über den ersten Tag der re:publica XII

Unerhört: Digitale Barrierefreiheit und Partizipation im Netz“ mit Julia Probst, Enno Park und Alexander Görsdorf

In dieser Session ging es auch um Barrierefreiheit, hier mit besonderem Fokus auf gehörlose und schwerhörige Menschen. Denen bleibt, so Enno Park, oft nur die Schriftform um an der Gesellschaft teilhaben zu können. Alexander Görsdorf ergänzte, dass dafür natürlich eine Schriftsprachenkompetenz enorm wichtig ist. Sowohl für die Teilhabe, als auch um gehört zu werden. Julia Probst warf noch ein, dass Gehörlose ihre Unterstützung (beispielsweise durch konsequente Untertitelung im Fernsehen) auch deutlich einfordern sollen.

Enno forderte gar eine EU-Richtlinie in der alle europäischen Fernsehsender ab einer gewissen Größe oder Reichweite dazu verpflichtet werden, Untertitel in den wichtigsten europäischen Sprachen auszustrahlen. Damit würde nicht nur Gehörlosen und Schwerhörigen geholfen a) die Sendung zu verstehen und b) selbst Schriftsprachenkompetenz zu entwickeln, nicht zuletzt würden davon auch Ausländer vom Urlauber bis hin zum Asylbewerber profitieren.

Die Schriftsprachenkompetenz bzw. wie man die bekommen kann war zentrales Thema der Session. Julia erwähnte zum Beispiel, dass Lehrer an Gehörlosenschulen in vielen Bundesländern gar nicht selbst der Gebärdensprache mächtig sein müssen. Das mache es für die Schüler schwerer, die Sprache zu verstehen, wenn sie immer nur Lippenlesen müssten, so Julia weiter.

Schön auf den Punkt brachte Julia die Situation mit dem Satz „In der Politik muss man schon selber behindert sein, bevor man etwas bewegt.“

2 comments on Ein unanständig langer Blogpost über den ersten Tag der re:publica XII

  1. „Während der Session zeigte Raul, dass derzeit 17 Aufzüge kaputt sind und das davon 94% durch die BVG betrieben werden und die restlichen 6% durch die Deutsche Bahn.“

    Nein. Umgedreht ists richtig:
    93 % davon betreibt die S-Bahn und die anderen 7 % die BVG.

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