Autofahrer-Stereotypen (2)

In dieser kleinen Verkehrserziehungs-Serie geht es heute um ein ganz besonderes Exemplar:

Der Gandalf

Gandalfs erkennt man nur sehr schwer, weil sie sich nicht auf eine Automarke, ja noch nicht mal auf eine Fahrzeugkategorie festlegen lassen. Ein Gandalf tritt auch nur dann in Erscheinung, wenn die Autobahn vergleichsweise frei ist und Du mit einer einigermaßen konstanten Geschwindigkeit fährst.

Der Gandalf fährt ordnungsgemäß auf der rechten Spur, etwa 23 km/h unterhalb des Tempolimits. Du setzt zum Überholen an und sobald Du auf der Überholspur bist, gibt der Gandalf Gas. Gerade so viel, dass er nun 8 km/h schneller fährt, als Du.

Du lässt Dich auf dieses alberne Spielchen nicht ein und fährst wieder auf die rechte Spur. Der Gandalf ist zufrieden und verringert seine Geschwindigkeit nun auf ca. 4 km/h unter Deiner.

Das erfordert viel Erfahrung und sehr gutes Augenmaß!

Letztlich geht das Spiel dann von vorne los und es dauert meist so lange, bis Dir der Kragen platzt, Du auf das Tempolimit scheißt und Du wie eine gesengte Sau an allen anderen Fahrzeugen vorbei fährst. Es sei denn, von hinten kommt ein anderes Auto mit extrem überhöhter Geschwindigkeit. Dann wechselt der Gandalf kurzfristig (und wenn es sein muss grundlos) auf die linke Spur und Du bist diesen Quälgeist los.

Gandalfs haben kein echtes Ziel, sie fahren nur zu diesem Zweck auf die Autobahn um anderen auf den Keks zu gehen. In ihrer Freizeit fungieren sie als Troll in mindestens vier Foren zu den unterschiedlichsten Themen. Außerdem in 12 Blogs und mit drei Twitter-Accounts. Der Hauptberuf des Gandalf ist Türsteher oder Müllwagen-Fahrer.

Das Lebensmotto des Gandalf ist „Du kannst nicht vorbei!“. Er isst gern Linsen und stark kakaohaltige Schokolade – und sonst alles andere, was Verstopfungen verursacht. Beim Sex hört der Gandalf im entscheidenden Moment auf und verlässt kommentarlos das Schlafzimmer. Denn das ist seine Leidenschaft: Den Verkehr stören.

Lies in der nächsten Woche: Blinky Bill.

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