„Sommer“golf

Ein Blick auf die Bonuskarte beweist: Wir waren laaaaange nicht mehr auf dem Golfplatz. Seit dem 4. Mai nicht mehr richtig und seit Pfingsten nicht mehr auf der Driving Range. Also vorgestern ein paar Termine hin und her jongliert und schon konnten wir uns heute Morgen um 9.15 in Krogaspe auf dem Parkplatz treffen.

Spielerisch kann ich dummerweise gar nichts sagen, weil wir wegen des miserablen Wetters Zeit sparen wollten und uns einen dollen Modus ausgedacht haben: Wir brechen das Loch ab, wenn wir beide keine Punkte mehr dafür bekommen. Dummerweise haben wir uns damit ein bisschen vertan. Denn schließlich gibt’s ja auch für ein Doppel-Bogey (2 Schläge über PAR) noch Punkte. Wir haben aber schon bei PAR abgebrochen. Denn PAR heißt ja für uns (technisch gesehen Handicap 54), dass wir drei Schläge über PAR liegen dürfen. Heißt im Klartext: Wir hätten jeder noch zwei Schläge spielen dürfen, bevor wir keine Punkte mehr bekommen hätten. Das ist uns aber erst am siebten Loch und mit vier Litern Wasser im Schuh aufgefallen.

Loch eins (PAR 3, ein Wassergraben nahe der Abschläge und zwei Bunker vor dem Grün) sah für mich traditionell nicht so toll aus: Für den Abschlag mit dem Holz hatte ich das gute Stück einfach zu lange nicht mehr in der Hand und so schaffte ich noch nicht mal den Graben 40 m nach der Teebox. Schlag zwei ging wie immer nach rechts ins Rough und da habe ich den Ball auch nicht mehr raus bekommen. Schlag sechs landete dann tatsächlich auf dem Grün. Nicht wirklich gut, aber für mich Anfänger immer noch PAR. Und den Ball hätte ich wohl mit den nächsten beiden Schlägen sicher versenkt, was immer noch ein Punkt gewesen wäre. Aber wie gesagt, wir haben uns ja mit dem Modus Operandi ein wenig verdingst.

Loch zwei (PAR 3, ein Wasserhindernis 50 m nach den Abschlägen und zwei tiefe Topfbunker rechts und links vor dem Grün) war ein Trauerspiel vor dem Herrn. Der erste Schlag ging gut über das Wasserhindernis und landete noch sehr günstig wenn auch in der Nähe eines Bunkers. Der zweite Schlag war dann (natürlich) ein Socket und ging direkt in einen der tiefsten Topfbunker des ganzen Platzes. Das Ende vom Lied: ich war mit Schlag sechs zumindest auf dem Vorgrün, hätte also prinzipiell putten können. Hmpf.

Loch drei (PAR 4, nur ein Topfbunker links vor dem Grün) war dann richtig gut, hätten wir richtig gezählt, wäre uns aufgefallen, dass ich da sogar eins unter Anfänger-PAR geblieben bin. Schönes Ding, wenn ich auch drei mal putten musste.

Loch vier (PAR 4, ein Dogleg nach links mit Wassergraben 300m nach den Abschlägen, ein Bunker rechts vor dem Grün) haben wir völlig zu Recht gestrichen. Die ersten beiden Schläge gingen ziemlich weit in die Luft, haben dann Seitenwind bekommen und sind ins Aus geflogen. Der dritte Schlag ging zwar nicht ins Aus aber ins Rough davor und der provisorische plügte dann den Damenabschlag um, was mich später einen Kaffee kostete. Danach war für dieses Loch Feierabend. Ich hab meinen Ball noch zum nächsten Abschlag gespielt und gar nicht mehr das Loch angepeilt.

Loch fünf (PAR 4, leichtes Dogleg nach rechts, Wasserhindernis links am Knick, Bäume rechts) ging so, obwohl ich das aufgrund unseres Zählfehlers auch wieder streichen musste. Der erste Schlag war nichts, der zweite ging ins Rough und ich brauchte drei um da wieder raus zu kommen. Der sechste Schlag lag dann eigentlich relativ günstig und wäre mit dem Eisen 9 womöglich auf dem Grün gelandet, aber da war ja schon der Zählfehlerteufel im Spiel.

An Loch sechs (PAR 3, zwei Wasserhindernisse auf den ersten 150 m zum Loch, ein riesiger Bunker links neben dem Grün) habe ich endlich mal wieder gepunktet, wenn auch schlecht. Erst mit dem vierten auf dem Grün und dann noch zwei Putts – na ja. Gut ist was anderes.

Loch sieben (PAR 4, Dogleg nach rechts, mit zwei Wassergräben und einem Topfbunker vor dem Grün) wurde ebenfalls völlig unnötig gestrichen. Der Abschlag war zwar weit davon entfernt, was ich an diesem Loch sonst abliefere, aber zumindest war ich mit dem siebten Schlag in der Nähe des Grüns.

Loch acht (PAR 4, Dogleg nach rechts, Wasserhindernis links auf der gesamten Länge des zweiten Teils und ein tiefer Bunker rechts vor dem Grün) war das gleiche Spiel: Mit dem siebten Schlag ungefähr vier Meter vor dem Loch auf dem Grün, sensationell schlecht den Ball dran vorbei geschoben und dann (s. o.) abgebrochen. Gerade da wäre der Ball möglicherweis mit dem nächsten Putt gefallen.

Loch neun (PAR 4, Dogleg nach links, ein Topfbunker genau im Knick und einer links vor dem Grün) brachte mich wieder mit dem siebten Schlag drei Meter vor das Grün und weiter nicht. Nach dem Loch waren wir a) zu durchnässt und b) zu nah am Clubhaus um uns den zweiten (und anspruchsvolleren) neun Löchern zu widmen, also haben wir an dieser Stelle abgebrochen und uns mit Käffchen und heißer Schokolade aufgewärmt.

Alles in allem also mehrfach ärgerlich: Zum einen waren natürlich Regen und Wind nicht so der Knaller. Zum anderen habe ich wahnsinnig schlecht gespielt und, trotz der absolut nicht ganz schlechten Ergebnisse, so gut wie nichts wirklich getroffen. Im Holz habe ich wieder wahnsinnig viel Höhe und recht wenig Weite, die Eisen größer 7 funktionieren nur vom Tee einigermaßen verlässlich und selbst da bleiben sie hinter dem gewohnten zurück. Ganz interessant ist, dass ich jetzt langsam Parallelen zum Volleyball ziehen kann. Denn da treffe ich beim Einspielen auch fast alle Bälle, kann es aber im Spiel nicht so richtig umsetzen. Ich glaube ich muss echt mal Trainerstunden nehmen.