10 güldene Regeln für schlechtes Autofahren

Da einige widerspenstige Querulanten offenbar immer noch nicht wissen, wie man schlecht mit dem Auto fährt, habe ich diese Rubrik eingerichtet. Die 10 wichtigsten Faustregeln, die schlechtes Fahren erleichtern, sie im Grunde genommen erst möglich machen, sollen hier aufgelistet sein.

  1. Gas und Kupplung sind kein Spielzeug!
  2. Rückspiegel lenken Sie nur ab!
  3. Risiko Schulterblick
  4. Gefahrenquelle Fahrtrichtungsanzeiger
  5. Abbremsen vor Zebrastreifen hält Sie nur auf!
  6. Fahren Sie nur mit eingeschalteter Nebelschlussleuchte!
  7. Achten Sie auf angemessene Geschwindigkeit!
  8. Fahren Sie links wann immer sich die Möglichkeit bietet!
  9. Achten Sie auf richtige Beschallung!
  10. Wenn es doch mal „knallt“…


1. Gas und Kupplung sind kein Spielzeug!
Laut einigen Fahrschulbetreibern soll man mit Gas und Kupplung „spielen“, um z.B. an einem Berg richtig anfahren zu können. Was wissen die schon, liebe Autofahrer? Um den Abrieb an der Kupplung möglichst gering zu halten, gehen wir beim Anfahren am Berg folgendermaßen vor:

  1. Kupplung ganz durchtreten, ersten Gang einlegen.
  2. Linke Hand oben auf das Lenkrad, die rechte an die (angezogene) Handbremse.
  3. Vorsichtig Gas geben. Dabei behalten wir den Drehzahlmesser im Auge: Die Drehzahl bei etwa 7.000 Umdrehungen pro Minute halten. Bei Autos ohne Drehzahlmesser muss das Motorgeräusch das eingeschaltete Radio übertönen. Zum Zwecke der genormten Prüfung daher immer eine Metallica-Kassette bereithalten.
  4. Wenn die Motorleistung stimmt, die Kupplung möglichst schnell „kommen lassen“. Dazu nehmen wir den Fuß ruckartig von der Kupplung.

Wie Sie sehen, erfordert das Anfahren am Berg einige übung. Wenn der Wagen also zunächst einige Male ausgeht, entspannen Sie sich und versuchen Sie es solange, bis es klappt. Lassen Sie sich dabei nicht von den hupenden Fahrzeugführern hinter Ihnen aus der Ruhe bringen. Wenn es denen nicht schnell genug geht, sollen sie doch woanders lang fahren. Schließlich führen viele Wege nach Rom. Und das wurde auch nicht an einem Tag erbaut.

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2. Rückspiegel lenken Sie nur ab!

Die meisten Unfälle passieren, weil der Fahrzeugführer sich nicht auf die Straße konzentriert. Dazu trägt auch die Benutzung der Rückspiegel bei. Unsinnigerweise schreibt die Straßenverkehrsordnung immer noch die Bestückung jedes Neufahrzeugs mit mindestens drei Rückspiegeln vor und obwohl es ein aktiver Beitrag zur Vermeidung von Unfällen wäre, dürfen die Rückspiegel nicht entfernt werden.

Unser Tipp: Konzentrieren Sie sich auf das, was in Fahrtrichtung geschieht. Alles, was hinter Ihnen passiert, geht Sie auch und gerade dann nichts an, wenn Ihre schlechte Fahrweise dafür ursächlich war.

Die übermäßige Benutzung der Rückspiegel lenkt Sie vom Geschehen vor dem Wagen ab! Sie werden damit zur Gefahr für sich selbst und andere!

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3. Risiko Schulterblick

Eine weitere Gefahr ist der Schulterblick: Nicht nur, dass er sie, genauso wie die Rückspiegel, vom Verkehr in Fahrtrichtung ablenkt, er birgt auch noch das Risiko eines Genickbruches!

Unser Tipp: Verzichten Sie gänzlich auf den Schulterblick! Wenn Sie während der Fahrt den Kopf drehen, erhöht sich das Risiko eines Auffahrunfalls! Außerdem laufen Sie Gefahr, dass Sie sich den Hals verrenken!

Ihr Kopf bleibt dann für immer so stehen!!!

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4. Gefahrenquelle Fahrtrichtungsanzeiger

Ein hektisch blinkender Fahrtrichtungsanzeiger macht ihren Hintermann nur nervös. Da das auch eine erhöhte Unfallgefahr birgt, sollten Sie also schon aus Selbstschutz grundsätzlich darauf verzichten, den Blinker zu benutzen. Das ständige Blinken vermittelt Ihrem Hintermann zusätzlich ein Gefühl des Verarscht-werdens. Schnell gelten Sie als inkonsequent, da es für alle anderen so aussehen muss, als ob Sie sich nicht entscheiden könnten, ob sie nun abbiegen wollen oder nicht. Wenn das Ihr Chef sieht, kann Sie das sogar Ihren Job kosten!

Und überhaupt: Ihr Hintermann merkt ja schließlich wohin Sie fahren, wenn es soweit ist. Und das ist doch nun wirklich früh genug, oder?

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5. Abbremsen vor Zebrastreifen hält Sie nur auf!

In unserer schnelllebigen Zeit ist es wichtiger denn je, sich nicht mit Kleinigkeiten aufzuhalten. Gerade auf der Straße gilt das Recht des Schnelleren: Wer sich nicht aufhalten läßt, kommt auch früher an, oder anders formuliert: Wer später bremst, ist länger schnell. Daher ist es auch absolut sinnlos, vor einem Zebrastreifen abzubremsen oder wartenden Fußgängern gar den Vorrang zu lassen.

Unser Tipp: Wenn an einem Zebrastreifen Fußgänger warten, schalten Sie einen Gang zurück und geben Sie noch einmal richtig Gas. So sparen Sie sich und den Fußgängern kostbare Zeit. Vorher sollten Sie zweimal kurz hupen, damit die Fußgänger informiert sind.

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6. Fahren Sie nur mit eingeschalteter Nebelschlussleuchte!

Was bei Nebel gut ist, kann bei klarem Wetter nicht schlecht sein. Daher sollten Sie immer die Nebelschlussleuchte ihres Fahrzeugs einschalten! Dies ist der beste Weg, herannahende Raser auf sich aufmerksam zu machen. Durch die erhöhte Aufmerksamkeit, die Ihnen zuteil wird, verringert sich das Risiko eines Auffahrunfalls erheblich.

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7. Achten Sie auf angemessene Geschwindigkeit!

Sie sollten immer so schnell fahren, dass Sie ihr Fahrzeug innerhalb von zehn Metern zum Stehen bringen können. Je nach dem, wie kurz Ihre Reaktionszeit ist, ergibt die Faustformel eine empfohlene Höchstgeschwindigkeit von 40 Kilometer pro Stunde (km/h). Und das sowohl inner- als auch außerorts.

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8. Fahren Sie links wann immer sich die Möglichkeit bietet!

Viele Fahrzeugführer tendieren dazu, rechts zu fahren und eine eventuell vorhandene linke Spur für verantwortungslose Raser freizuhalten. Schnelles Fahren ist aber neben Unachtsamkeit die Ursache für viele Unfälle. Da der Gesetzgeber dieses Problem offenbar nicht erkannt hat, sollten Sie sich die Straßenverkehrsordnung zu Nutze machen: Fahren Sie links wann immer Sie können, denn auf der rechten Seite darf Sie niemand überholen. So können Sie die Geschwindigkeiten auf ein verantwortungsvolles Maß reduzieren.

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9. Achten Sie auf richtige Beschallung!

Der Geräuschpegel im Fahrzeuginneren sollte den eines startenden Düsenjägers nicht wesentlich unterschreiten, denn nur so ist gewährleistet, dass Sie durch keinerlei Außeneinflüsse (Explosionen, Hupen, Martinshorn, etc.) abgelenkt werden. Sie können sich ganz auf die Straße konzentrieren und verringern somit ihr eigenes Unfallrisko und das der anderen.

Unser Tipp: Um den Geräuschpegel im Wageninneren verantwortungsbewusst justieren zu können, sollten Sie immer eine Auswahl von CD’s, MD’s oder MC’s mit lauter Musik zur Hand haben. Die eingangs erwähnte Metallica-Kassette leistet auch hier gute Dienste.

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10. Wenn es doch mal „knallt“…

… dann erleichern Sie ihren Rettern doch die Arbeit indem Sie sich nicht anschnallen. Nur durch den konsequenten Verzicht auf den Sicherheitsgurt sind Sie in der Lage, den Wagen innerhalb von Sekundenbruchteilen zu verlassen. Zusätzlich sinkt so das Risiko, sich durch scharfkantige Teile im Fußraum ernsthafte Verletzungen an Beinen und/oder Füßen zuzuziehen.

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