Happy Birthday, WordPress

Heute vor 10 Jahren hat Matt Mullenweg das CMS WordPress auf den Markt gebracht. Open Source, kostenlos, leicht in der Bedienung – ganz so wie ich mir ein Blog-Betriebssystem vorstelle. Und in der Tat läuft WordPress seit sechs oder sieben Jahren unter der Haube von Jörn Schaars feiner Seite. WordPress macht es sowohl in der selbstgehosteten Version, wie auch in der halb-kommerziellen Variante auf WordPress.com sehr leicht, eigene Inhalte zu produzieren und zu veröffentlichen. Auf dem eigenen Webspace dauert die Installation der Software einschließlich der Erstkonfiguration keine halbe Stunde. Auf WordPress.com geht es dem Vernehmen nach noch schneller.

Ob es jetzt um testlastige Blogs wie meines geht, um Fotoportfolios oder Podcasts in Audio- oder Videoformaten – mit den richtigen Plugins und dem richtigen Template bietet WordPress für fast jeden Anspruch das Richtige. Auf netzwertig.com habe ich heute gelesen, dass selbst große, hochprofessionell betriebene Portale wie Mashable oder die US-Techblogs wie TechCrunch, Engadget oder Business Insider auf WordPress setzen und damit mehrere Millionen Seitenaufrufe im Monat abwickeln.

WordPress hat also den Schritt vom kleinen Open Source-Blogging-Projekt in die große, weite Welt geschafft. Herzlichen Glückwunsch zu beidem!

Bei Netzwertig las ich aber auch etwas, das mich etwas geärgert hat: In einem Absatz über die ironBlogger schreibt Jürgen Vielmeier

Das klingt eigentlich ebenso schräg, wie längst altertümlich wirkende Blogelemente und Initiativen: Blogroll, Stöckchen, Trackbacks, Bloggertreffen.

Anders als Vielmeier lebe ich nicht vom Bloggen und bin vielleicht zu sehr in meiner „Hobbyblogger-Welt“ gefangen und ja, aus irgendeinem Grund verzichten viele Blogs auf Links zu anderen Bloggern oder die als „Stöckchen“ bekannten Umfragen. Aber was kann denn an Bloggertreffen schräg oder altertümlich sein? Oder an Trackbacks?

Trackbacks finde ich immer wieder super. Trackbacks zeigen, dass jemand in seinem Blog Bezug auf etwas genommen hat, das in meinem Blog stattgefunden hat. Ein Trackback ist also ein Signal an mich, das sagt „Schau mal hier, was du da geschrieben hast, fand ich so interessant (oder so scheiße), dass ich selber über das Thema geschrieben habe“. Ein Trackback bedeutet auch, dass jemand ausführlicher auf mein Geschreibsel reagieren möchte, als er es mit einem Kommentar tun könnte. Ein Trackback ist für mich weder schräg noch altertümlich, ein Trackback ist eine Auszeichnung für jeden Eintrag in einem Blog.

Und was könnte netter sein, als ein Bloggertreffen? Man sitzt mit Gleichgesinnten zusammen oder unternimmt gemeinsam etwas und hat eine gute Zeit miteinander. Superschräg! Dieser Tonfall von „Blogger haben auf soziale Interaktion und so viel wie möglich Tageslicht zu verzichten“, der bei Vielmeier mitschwingt ist doch eigentlich altertümlich. Ich will mich als Blogger auch außerhalb des Internets vernetzen und der Herr netzwertig.com, der kann sich gerne mal gehackt legen. (Mal gucken, ob dieser Eintrag als Trackback unter seinem Blogeintrag auftaucht.)