Oh, mein Gott! Ich tue es schon wieder!

Die anderen sind in in Dänemark. Daher war auch gestern den ganzen Vormittag allgemeines Packen und Aufbruchstimmung auf dem Gut. Unter anderem wanderte auch Johannas Surf-Ausrüstung ins Wohnmobil. Leider nicht komplett, denn ein Teil hat sich hier rücksichtslos vergessen lassen. Ausgerechnet das Wichtigste Teil. Aber so hatte ich an diesem herrlichen Samstag wenigstens eine Mission.

StangeSo sieht das Teil aus, über das wir sprechen: Ein schwarzes Metallrohr, das sich von der Größe her am Ehesten mit einer großen MagLite-Taschenlampe vergleichen lässt. Dazu gehört eine kleine und eine große Manschette und ein bisschen Seil. Und man braucht es um Brett, Mast und Segel miteinander zu verbinden. Irgendsowas in der Richtung zumindest.

Der Verlust wurde heute gegen frühen Nachmittag bemerkt und wir haben telefonisch überlegt, wie dieses Teil jetzt nach Dänemark kommt. Ich habe mich schon durch Dänemark geigen sehen, als Johanna den grandiosen Plan mit der Post ins Spiel brachte. Dauert 3 bis 4 Tage und kostet 17 €, aber nur wenn man einen Karton hat, in den das Ding rein passt, denn sonst winkt ein saftiger Sperrgut-Zuschlag.

Leider gibt es auf unserem Teil des Guts Schwartenbek weit und breit keine Kartons mehr, denn Boyke und ich haben am Donnerstag Müll weggefahren. Im Baumarkt gibt’s keine leeren Kartons und der Behälter für leere Kartons im CITTI (dem Löhr-Zenter von Kiel) war wie leergefressen. Dann ist mir eingefallen, dass ich ja noch eine Schreibtischlampe brauche, denn in meinem kleinen, muckeligen Eck wird es spätnachmittags dann doch recht schnell recht dunkel.

Also rüber zu IKEA. Diesmal mit der wohl dämlichsten Bestellung der Welt. „Guten Tag, ich brauche eine Schreibtischlampe. Der Karton soll quaderförmig sein und dieses Ding muss hineinpassen.“ Leider ist IKEA Kiel personell nicht annähernd so gut aufgestellt wie IKEA Koblenz. Daher musste ich mich allein amüsieren mit dem Gedanken, wie mich einer dieser Möbel-Fiffis angesichts dieser Bestellung wohl angucken würde.

Erst im Eingangsbereich traf mich der Gedanke wie ein Blitz: „Oh, mein Gott, ich tue es schon wieder!“ (vgl. hier) Ich war schon wieder an einem Samstagnachmittag bei IKEA. Und diesmal hatte ich ein schwarzes Metallrohr in der Hand auf dem Zahlen aufgedruckt sind. Du kannst Dir nicht vorstellen, wie saudämlich man angeguckt wird, wenn man mit einem schwarzen Metallrohr auf das Zahlen gedruckt sind, im IKEA-Ausstellungsraum steht und an verschiedenen Raumausstatter-Spielzeugen (Deko-Gedöns wie Vasen & Co.) erst kurz ausholt und dann doch nur kurz Maß nimmt ob der Karton der Ware unter Umständen groß genug für besagtes Rohr ist.

Im Ausstellungsraum habe ich auch gleich einige bezaubernde Stücke gefunden. WIXA zum Beispiel. Ein zu stark behaartes Möbel, dass sich perfekt für den Eingang von In-Discos oder das sinnlose Versperren von Flucht- und Rettungswegen eignet. Dieser Typ stand wie angenagelt am Ende der Treppe zur Ausstellung, mitten im Gang wohlgemerkt, und telefonierte lauthals mit seinem Beistelltischchen ÄLSKLING (schwedisch für „Liebling“. Ich weiß – ich bin ein Klugscheißer)

In der Schlafzimmerabteilung tobten die Alarmsirenen ANSGAR, BRAN und BLIA immer rund um ihre Eltern. Und diese beiden sind Muster-Exemplare chipsfressender, biertrinkender und sich-am-Arsch-kratzender Dauer-TV-Glotzer, die Ihre Kinder anblöken „Halt‘ dat Maul, Mama und Papa gucken grad ‚Super-Nanny‘. Gleich klatscht’s – und keinen Applaus!“

LampeLanger Rede kurzer Sinn: Schlussendlich stand ich in der Lampen-Abteilung. Kein Möbel-Fiffi in Reichweite, also selber suchen. Der Retter in der Karton-Not heißt FÄRJA und ist eine hervorragende Schreibtischlampe: Leuchtmittel inklusive, ein blauer und ein weißer Lampenschirm zum Wechseln und das Beste: FÄRJA hat drei Beleuchtungsstufen: AUS – SONNENBRILLE AUFSETZEN – FLAKBELEUCHTUNG. Ach ja: Und natürlich einen Karton in den das schwarze Metallrohr nebst sämtlichem Getüdel reinpasst. Und so sieht mein Schreibtisch jetzt aus:

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